10 Fragen an… Moey’s Kitchen

Beschreibung

Am Anfang war der Cupcake – Maja von moey’s kitchen ist durch das amerikanische Törtchen zum Bloggen gekommen. Heute ist es ihr liebstes Hobby. Wer sie inspiriert und warum sie 450 Kochbücher besitzt, verrät sie uns im Interview.

Wie bist du zum Bloggen gekommen?

Ich habe selber schon seit Jahren begeistert Blogs gelesen, vor allem englischsprachige, da die Bloglandschaft in Deutschland noch kleiner war. Doch es dauerte bis Januar 2011 bis ich einen eigenen Blog startete – zuerst sollte moey’s kitchen eigentlich „moey’s bakery“ heißen, weil ich nach einer USA-Reise 2010 Cupcakes für mich entdeckt hatte und meine Rezeptkreationen mit meinen Freunden und Kollegen teilen wollte. Doch ich hab schnell gemerkt, dass es doch noch so viele andere tolle Ideen gibt und nur Cupcakes mir bei weitem nicht reichen. Ich wurde dann auch schnell ehrgeiziger, spielte mit dem Blogdesign, beschäftigte mich vermehrt mit meiner Kamera und wurschtelte mich in die Bildbearbeitung ein. So merkte ich irgendwann, dass sich auch fremde Menschen plötzlich für meine Rezepte interessieren. Seit dreieinhalb Jahren ist mein Blog nun mein liebstes und auch zeitintensivstes Hobby.

Zitronen-Mascarpone-TörtchenFoto: Maja | moey’s kitchen

Was zeichnet deinen Blog aus?

Ich glaube, dass es die bunte Mischung ist – ich koche zwar häufiger mal, liebe aber vor allem das Backen. Bei beidem setze ich jedoch weder auf zu abgehobene noch auf zu komplizierte Kreationen. Meine Rezepte sollen für jeden und vor allem gut nachmachbar sein. Tolle Blogs speziell für die High-Class-Küche gibt es genauso wie unfassbar gute Motivtorten-Anleitungen. Alles was mit zu viel Geduld und Timing zusammenhängt, liegt mir aber nicht bzw. macht mir keinen Spaß und ich denke, dass es vielen anderen auch so geht. Ich koche und backe gerne mal etwas Außergewöhnliches, aber eben so normal, dass man es gut nachmachen kann. Ab und zu gibt es Fleisch, die meisten meiner Rezepte sind aber mittlerweile vegetarisch. Dazu schreibe ich gerne kulinarische Reiseberichte, zum Beispiel für Barcelona, London oder New York und Reportagen über Foodie-Veranstaltungen. Außerdem stelle ich immer wieder meine Lieblings-Kochbücher in ausführlichen Rezensionen vor.

Was fasziniert dich an Foodblogs?

Ich mag vor allem die Persönlichkeit der Blogger, die in ihren Beiträgen und Rezepten steckt. Die meisten Rezepte in Kochbüchern sind starr und eher wissenschaftlich abgehandelt. Wahre Foodies erzählen fesselnde Geschichten und nehmen dich mit auf eine Reise durch ihre Küchen. Dazu funktioniert alles viel schneller und direkter als in gedruckten Werken: der persönliche Austausch der Blogger untereinander, der Kontakt zu den Lesern. Ich freue mich wirklich über jede E-Mail, die ich von meinen Blog-Lesern bekomme!

Welche Foodblogs verfolgst du besonders gerne?

An der Stelle würde ich gerne auf meine Blogroll verweisen. Es sind einfach zu viele und gerade in den letzten Jahren ist die Anzahl der Foodblogs so immens gestiegen. Wenn man mich aber drauf festnageln würde, sind das hier die Blogs, bei denen ich wirklich schon lange mitlese und auch wirklich jeden Beitrag verfolge: feines gemüse, Kuriositätenladen, Schöner Tag noch, Cucina Piccina, Pi mal Butter, My cooking love affair und High Foodality.

Foto: Maja | moey's kitchen

Quinoa SalatFoto: Maja | moey’s kitchen

Wo findest du Inspiration für neue Beiträge?

Ganz oft natürlich bei anderen Bloggern. Oft fehlt mir aber einfach die Zeit zum Lesen – dann scrolle ich entweder meine Blogroll durch oder gucke auf Seiten wie Foodgawker. Dort suche ich dann entweder gezielt nach Zutaten oder Gerichten, die mir im Kopf rumschwirren oder lasse mich einfach inspirieren. Und dann ist da ja noch meine ausgeprägte Sammelleidenschaft für schöne Kochbücher. Mittlerweile sind es so um die 450 Stück, in denen ich stundenlang blättern kann. Ich glaube, die Ideen gehen mir deswegen nie aus!

Zucchini-TarteFoto: Maja | moey’s kitchen

Welche Auswirkungen hat das Bloggen auf dein eigenes Koch- und Essverhalten?

Tatsächlich hat sich einiges geändert in den letzten Jahren. Ich lege viel mehr Wert auf Saisonalität und Regionalität – für mich ganz oft die beiden wichtigsten Kriterien. Ich esse keinen Spargel und keine Erdbeeren im Winter und richte mich immer nach der Saison und dem regionalen Warenangebot. Küchenbasics selber zu machen, ist ein weiteres positives Merkmal: Ob Ketchup, Mayo oder Hühnerfond – ich habe das Einkochen und Selbermachen sehr für mich entdeckt und seitdem immer einen gut gefüllten Vorratsschrank. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich nicht jeden Tag koche – ich hab einen Fulltime-Job und esse abends oft nur noch ein Butterbrot oder eine andere Kleinigkeit. Dafür hat sich sehr viel Koch- und Backzeit aufs Wochenende verlagert. Da kann ich dann auch alles in Ruhe bei Tageslicht fotografieren.

Welches Küchenutensil ist absolut unentbehrlich für dich?

Meine Küchenmaschine von Kenwood ist seit Jahren meine treue Begleiterin und ich möchte sie nicht mehr missen. Sie rührt und knetet wie eine Verrückte für mich, kriegt den besten Teig hin und hat außerdem einen Pastaaufsatz und Fleischwolf, was beides sehr gerne zum Einsatz kommt.

Welche Zutaten dürfen nie in deinem Vorratsschrank fehlen?

Wenn ich nicht mindestens 10 Bio-Eier und 2 Päckchen Butter zu Hause habe, werde ich nervös. Ich will immer spontan backen können und dafür sind es auch meine liebsten Zutaten. Ansonsten habe ich immer reichlich Käse im Kühlschrank und verschiedene Pasta sowie Dosentomaten im Vorratsschrank, sodass ich immer schnell und spontan etwas zaubern kann.

Wo kaufst du am liebsten ein?

Ich liebe es, Lebensmittel einzukaufen! Stundenlang kann ich durch Supermärkte und Delikatessengeschäfte schlendern, immer auf der Suche nach tollen neuen Zutaten. Ich wohne zum Glück in einem super Viertel mit verschiedenen fußläufigen Einkaufsmöglichkeiten. Mit nur einem Laden käme ich gar nicht zurecht. Einen Gemüsestand habe ich gleich vor der Tür. Die Auswahl ist riesig und ich kann auch gut Sachen vorbestellen. Milchprodukte und Eier kaufe ich am liebsten im Bio-Supermarkt um die Ecke. Dann gibt es noch einen gut sortierten türkischen Supermarkt und einen italienischen Supermarkt. Alles andere kaufe ich auch gerne mal im normalen Supermarkt oder auch beim Discounter.

10 Fragen an Moey's Kitchen_Granola Himbeer

Himbeer-Pistazien-GranolaFoto: Maja | moey’s kitchen

Mit wem würdest du gerne einmal in der Küche stehen und warum?

Ich hatte das große Glück, schon mit vielen tollen Menschen in der Küche stehen zu dürfen. Wen ich gerne mal live in der Küche erleben würde, ist Hugh Fearnley-Whittingstall aus dem River Cottage. Ich durfte ihn in Berlin persönlich kennenlernen und bin begeistert von seiner Lockerheit und Bodenständigkeit, dazu liebe ich seine Gerichte und seinen Stil.

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