Der Gerät hat ausgedient: So gelingt dir der perfekte DIY-Döner

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Niveau
Leicht

Beschreibung

Döner mit Salat alles? Chicken oder normal? Knoblauch, scharf?! Zum Mitnehmen?

Jaaa, das sind die elementaren Fragen des Lebens, denen auch du dich bestimmt schon beim letzten Besuch einer Dönerbude stellen musstest. Und das sind wirklich wichtige Fragen, bei denen du aufmerksam zuhören und dich nochmal gut konzentrieren solltest. Denn möchtest du auf deinem Döner heute mal keine Zwiebeln oder dein Fleisch lieber ‚ohne scharf‘, musst du schnell sein und deutlich sprechen. Sonst bist du im Anschluss, wie ich, stolzer Besitzer einer Dönertasche mit doppelt Zwiebeln und extra scharf.

Falls wie bei mir auch wilde Gesten, Nicken und Kopfschütteln nichts mehr helfen, musst du wohl selber ran und dir deinen Döner selbst zusammenbauen. Klingt komisch, es soll aber auch ohne Spieß und Grill funktionieren. Da der Döner noch vor Pizza, Pommes und Currywurst als liebstes Fast Food der Deutschen gilt, muss das natürlich umgehend getestet werden.

Also heißt es Dööönerstag bei Springlane! Vielleicht stellt sich ja sogar heraus, dass Döner tatsächlich schöner macht…

Döner? Kebab? Was heißt das eigentlich genau?

Hier in Deutschland wurde der große Fleischspieß, der sich immerzu vor dem heißen Grill dreht, als ‚Döner‘ oder ‚Döner Kebab‘ bekannt. Das trifft es auch ziemlich genau, denn ‚Döner‘ bedeutet aus dem Türkischen übersetzt ‚sich drehend‘. Als ‚Kebab‘ oder auch ‚Kebap‘ bezeichnet man in der Türkei sämtliches Grillfleisch. Bestellt man also einen Döner Kebab, bekommt man genau das: eine Portion vom ‚sich drehenden Grillfleisch‘.

Woher kommt der Döner?

Zur Entstehung und Erfindung des Döners wie wir ihn heute essen, gibt es fast so viele Geschichten, Behauptungen und Mythen, wie es Dönerläden gibt – mittlerweile sind es allein in Deutschland um die 16.000 Buden. Welcher stolze Dönerverkäufer wäre nicht gerne der Erfinder dieser mittlerweile weltweit verbreiteten Fast-Food-Köstlichkeit?!

Der Kebab hat seine Wurzeln in Anatolien im 19. Jahrhundert. Dort hat Grillfleisch am Spieß eine lange Tradition und wird zu jeder Gelegenheit gegessen. Auch dort wurde das Fleisch gewürzt und über den Flammen am Spieß gegrillt – allerdings drehten sich die üppigen Fleischspieße damals noch horizontal auf traditionellen Grills. Mit Reis serviert oder in frischen Brotteig eingewickelt war die Grillspezialität aus Hammelfleisch eine würzige, sättigende Mahlzeit.

Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich eine Variante des ersten Döners: Verschiedene Fleischstücke und Hackfleisch wurden in mehreren Schichten gestapelt und senkrecht auf einem Spieß gegrillt. Nach unterschiedlichen Erzählungen kamen an verschiedenen Stellen, zu ähnlicher Zeit, mehrere kluge Köpfe unabhängig voneinander auf die Idee, das Fleisch auf dem Spieß einfach mal hochkant zu grillen.

Wie der Döner nach Deutschland kam

Und wie kam das ‚sich drehende Grillfleisch‘ nun zu uns nach Deutschland und Europa? Ganz einfach, türkische Einwanderer brachten ihre Liebe zum Fleisch vom Spieß mit. Doch wann, wo und wer es nun war, der das erste Grillfleisch vom Spieß in Deutschland verkaufte, ist und bleibt ungewiss.

Vom Verein türkischer Döner-Hersteller anerkannt gilt Kadir Nurman als Erfinder des ‚deutschen Döners‘. Seiner Geschichte nach servierte er das erste senkrecht gegrillte Fleisch vom Spieß mit Zwiebeln 1970 in Berlin. Erstmals als Dönertasche, in einem Fladenbrot – so wollte er den eiligen Deutschen das Essen unterwegs ermöglichen. Doch auch Nevzat Salim meldet Ansprüche an und behauptet, schon ein Jahr zuvor, 1969 in Reutlingen, den ersten Döner Kebab angeboten zu haben. Sicher ist, dass der Döner in Deutschland im Laufe der Jahre von der Brottasche aus Fleisch und Zwiebeln weiterentwickelt und mit Salat und Saucen angereichert wurde.

So wie wir den Döner hierzulande kennen, findet man ihn in der Türkei nicht. Dort wundert man sich oft, was die verrückten Deutschen mit dem guten Kebab Grillfleisch so alles anstellen. Dort wird das gegrillte Fleisch stattdessen meist pur, ohne Saucen und mit Reis, statt Fladenbrot serviert.

Wir halten fest: Der Ursprung des traditionellen Kebab am Spieß liegt in der Türkei. So wie wir unseren Döner kennen – im Brot, vollgepackt mit Salaten und zahlreichen Saucen – kommt er allerdings nicht aus der Türkei, sondern wurde nach und nach dem deutschen Geschmack angepasst und zu einem neuen Gericht weiterentwickelt.

Welches Fleisch gehört auf deinen Döner?

Für den ursprünglichen Döner wurde aufgrund des muslimischen Glaubens traditionell meist Hammel- oder Lammfleisch gegrillt. Besonders außerhalb der Türkei wird heute sehr häufig Kalb, Rind oder auch Geflügel in Form von Hühnchen oder Pute verwendet. Auch diese Varianten dürfen sich offiziell Döner nennen. Die Verwendung von Hackfleisch auf dem Spieß ist ebenfalls erlaubt. Allerdings sollte ein guter Dönerspieß aus weniger als 60% Hack bestehen. Spieße, die mehr Hackfleisch enthalten oder bei denen Schwein verwendet wurde, dürfen lediglich als ‚Dönerart‘ betitelt werden. Egal welches Fleisch auf den Spieß darf, zubereitet wird der Döner am Ende immer gleich: Die gewürzten Fleischstücke werden (mit Hackfleisch) geschichtet und von außen heiß und knusprig gegrillt.

Auf die richtige Würze kommt es an!

Welches Fleisch auch immer auf deinem Döner landen soll, nur mit dem richtigen Dönergewürz wird es so lecker und aromatisch wie beim Dönermann um die Ecke. Für das bekannte Aroma sind neben Salz und Pfeffer süßes und scharfes Paprikagewürz sowie Kreuzkümmel unerlässlich. Auch getrocknete Kräuter wie Thymian bringen ordentlich Geschmack ans Fleisch. Dazu noch geriebene Zwiebel und wenn du magst etwas Knoblauch. Speziell beim Hähnchendöner bringt auch eine Prise Curry ein bisschen orientalische Würze. Außerdem wichtig: Nicht mit den Gewürzen geizen.

Wenn die Gewürzmischung steht und das passende Fleisch ausgemacht ist, kannst du leckeres Dönerfleisch auch zu Hause am Herd in der Pfanne ganz ohne Grill zubereiten. Natürlich schmeckt das nicht hundertprozentig so wie ein gegrillter Dönerspieß, dafür weißt du genau, welches Fleisch du verarbeitet hast. Einmal vorbereitet und eingefroren kannst du das gewürzte Fleisch sogar portionsweise immer dann zubereiten, wenn dich die spontane Dönerlust packt.

Ohne Spieß ist auch ‚Der Gerät‘ zum schweißfreien Schneiden gar nicht nötig!

Dönerfleisch selber machen – das Grundrezept für zu Hause

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Zubereitungsschritte

1
Fleisch am Stück einen Tag zuvor einfrieren.
2
Hackfleisch mit Zwiebel, Knoblauch und je 3 Teelöffeln aller Gewürze verkneten. Übrige Gewürze mischen.
3
Hackmasse zweiteilen und zwischen Frischhaltefolie dünn ausrollen.
4
Dünne Scheiben vom gefrorenen Fleisch herunterschneiden.
5
Arbeitsfläche mit Frischhaltefolie auslegen und mit mehreren Scheiben Fleisch belegen und etwas Gewürzmischung darüber streuen.
6
Eine Schicht Hack darauf geben. Die Schichtung so lange fortführen, bis das Fleisch aufgebraucht ist oder der Döner die gewünschte Größe erreicht hat.
7
Nach dem Schichten so eng wie möglich in Frischhaltefolie einrollen.
8
Dönerrolle mindestens 2 Stunden einfrieren.
9
Dönerrolle auspacken, dünne Scheiben herunterschneiden.
10
In kleinen Portionen, in je 1 Esslöffel Öl scharf anbraten. Bei Bedarf mit Gewürzmischung und Salz nachwürzen.
  • Zutaten
  • Schritte

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Extra Tipp

Wenn du nicht sofort die gesamte Dönerrolle verwenden möchtest, kannst du das Reststück problemlos wieder einfrieren und bei Bedarf schneiden und braten.

Von Pide bis Lahmacun – das Dönerbrot

Während der Kebab in der Türkei meist mit Reis und Salat auf einem Teller serviert wird, hat sich in Deutschland der Genuss der typischen Dönertasche mit Fladenbrot etabliert. Schnell auf die Hand ist sie das perfekte Fast Food für unterwegs. Innen fluffig weich gebacken, außen knusprig, mit Rautenmuster und Sesam verziert – so muss es sein, das klassische türkische Pide. Darin essen die Deutschen ihren Döner am liebsten. In größeren Städten sind türkische Bäcker mit den besten Fladenbroten sehr verbreitet. Und mal ehrlich – die sind wirklich um Welten besser als die pappigen Dinger aus dem Supermarktregal. Doch auch wenn bei dir kein türkischer Bäcker ansässig ist – mit dem richtigen Rezept backst du dir das perfekte Fladenbrot für die selbstgebaute Dönertasche kurzerhand zu Hause selbst.

Fladenbrot für die Dönertasche

Die Alternative zur klassischen Tasche mit Pide ist der ‚Dürüm Döner‘, der ‚gerollte Döner‘ bei dem das Grillfleisch in dünnes Yufka – ein ganz dünnes, rundes Fladenbrot – eingerollt wird. Bei vielen ist als Umhüllung auch Lahmacun sehr beliebt, für den dünnes Fladenbrot mit Tomate und Hackfleisch bestrichen und anschließend gebacken wird.

Von Joghurt bis scharf – die Dönersaucen

Eine klassische Joghurtsauce mit frischen Kräutern gehört in jedem Döner Imbiss zum Standardangebot. Je nach Geschmack mal mit, mal ohne Kollege Knoblauch. In den meisten Regionen ist ebenfalls die cremige Cocktailsauce sehr verbreitet, die es häufig in einer scharfen und einer milden Variante zur Auswahl gibt. Seltener zu sehen, aber etwas ausgefallener sind dagegen Dönervarianten mit normaler Mayonnaise oder Currysauce. Beim DIY-Döner hast du natürlich freie Wahl.

Von Salat bis Feta – das darf noch mit auf den ‚deutschen Döner‘

Beim deutschen Döner für viele fast das Wichtigste: die Salate und Toppings. So gut wie immer vertreten sind ein paar Streifen grüner Salat sowie eine Mischung aus Gurken und Tomaten. Die oft sogar mit etwas Petersilie vermengt neben dem knusprigen Fleisch in der Tasche landet. Wer nicht schnell genug ‚ohne‘ sagen kann, bekommt dazu auch eine Schaufel frische Zwiebeln mit ins Brot gesteckt.

Knackiger Krautsalat! Ob aus Rotkohl, Weißkohl oder beidem – bei einem ordentlichen Döner gehört der süß-saure Salat einfach mit dazu. In den meisten Imbissen wird er vermutlich selten selbstgemacht, dabei erfordert ein guter Krautsalat nur wenig Aufwand und schmeckt einfach genial.

Setzt du alle Bestandteile des Dönerbausatzes von Brot über Fleisch und Salat bis Saucen zusammen, ist es vollbracht und du hältst das von Kopf bis Fuß selbstgemachte, prall gefüllte Prachtexemplar in den Händen. Was du nicht bedacht hast? Die eigentliche Herausforderung kommt erst noch: der Genuss. Kleine Vorwarnung: Essen ohne Kleckern ist quasi unmöglich.

Fertig zusammengesetzt: der perfekte DIY-Döner

Fertig zusammengesetzt: der perfekte DIY-Döner

Wenn du lieber ganz auf das Dönerfleisch verzichtest, findest du mit dem neuen Trend Gemüsedöner eine geniale vegetarische Alternative. Statt Fleisch wandern buntes Grillgemüse, knusprige Kartoffeln und Feta in das gegrillte Brot. Auch Falafel, die runden Bällchen aus Kichererbsen, machen eine gute Figur als fleischlose Dönerfüllung. Da werden selbst Fleischliebhaber blass vor Neid!

Wahrheit oder Vorurteil – ist der Döner wirklich ungesund?

Ein Döner verbirgt die eine oder andere Kalorie in sich – das ist kein Geheimnis. Was hingegen vielleicht verwundert, ist dass er im direkten Vergleich zu Pizza, Currywurst und Co. im Nährstoff- und Kalorienvergleich recht gut abschneidet. Mit insgesamt rund 650 Kilokalorien ist ein durchschnittlicher Döner definitiv eine volle Mahlzeit. Doch die meisten Zutaten des Fast-Food-Lieblings der Deutschen sind gar nicht so ungesund:

Das Dönerfleisch enthält viel Eiweiß, über das sich die Muskelzellen freuen. Kleiner Nachteil: Ein Dönerspieß kann aus bis zu 60% Hackfleisch bestehen, das meist sehr viele gesättigte Fette enthält und so die Kalorienbilanz in die Höhe treibt. Eine etwas weniger fettreiche Alternative zu Lamm- oder Kalbsdöner ist der Spieß aus Hähnchen, der meist ohne Hackfleisch auskommt. Mit nur knapp 450 kcal ist ein Gemüsedöner ganz ohne Fleisch die kalorienärmste Variante.

Kraut, Salat, Gurke, Tomate und Zwiebel sind als Gemüse im Döner durchaus willkommen und haben nur wenige Kalorien, dafür Vitamine und Mineralstoffe. So leckeres Grünzeug, über das sich der Körper freut, sucht man bei Currywurst, Pommes und Co. vergeblich. Ein Pluspunkt für die Dönertasche. Das Weißbrot hingegen besteht größtenteils aus Weizenmehl – Kohlenhydrate, die der Körper in Zucker umsetzt.

Bei den Saucen kommt es ganz auf ihre Zubereitung an, wie sehr sie das Kalorienkonto belasten. Wenn viel Mayo enthalten ist, sind die milden und scharfen Saucen natürlich sehr kalorienreich. Saucen auf Joghurtbasis sind im Gegensatz leichter. Viele Imbisse kaufen die Saucen fertig ein. Solche enthalten dann häufig auch Geschmacksverstärker. Wer dem entgehen will, fragt seinen Dönermann des Vertrauens am besten selbst, wie er seine Saucen zubereitet und welche Zutaten er verwendet.

Cross-Over-Döner – wenn Fast-Food-Lieblinge sich treffen

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