Quitten zubereiten – alles rund um das gelbe Obst

Quitten liegen unscharf im Vordergrund. Im Hintergrund wurde eine Quitte auf einem Brett halbiert und wird von Händen festgehalten.

Beschreibung

Quitten sind ein uraltes Obst, das vor Jahrhunderten den Weg in unsere heimischen Gärten gefunden hat. So beliebt wie Äpfel oder Birnen sind die gelben Früchte zwar nicht, jedoch findest du sie saisonal auf Wochenmärkten. Ich kenne sie schon seit Kindheitstagen und hatte grauenhafte Erinnerungen … im Garten unserer Nachbarn stand ein Quittenbaum. Da ich davon überzeugt war, die Früchte wären essbar, pflückte ich eine goldgelbe Quitte und biss hinein. Naja, nicht wirklich – sie war einfach steinhart und ich konnte kein richtiges Stück abbeißen. Dafür zogen sich meine Mundwinkel zusammen – es schmeckte so fürchterlich bitter. Erst vor einigen Jahren, als ich mich mehr mit dem Obst beschäftigte, lernte ich Quitten zu schätzen. Warum ich sie nun gerne in meinen Einkaufskorb lege? Weil sie besonders aromatisch sind, sofern man weiß, wie man sie richtig zubereitet.

Was genau sind Quitten und wo kommen sie her?

Es gibt viele verschiedene Quittensorten. Bei uns werden jedoch Apfel- und Birnenquitte am häufigsten verspeist. Die Apfelquitte ist kleiner, runder und herber im Geschmack als die Birnenquitte. Die wiederum ist etwas länglicher und hat ein feines, mildes Aroma. Beide schmecken fruchtig-frisch nach einem Hauch Zitrone und eignen sich daher besonders gut zum Einmachen.

Wie die Namen der Sorten schon verraten, sehen sie aus wie eine Kreuzung aus Apfel und Birnen. Woran das liegt? Quitten gehören zu den Kernobstgewächsen, genauer gesagt zur Familie der Rosengewächse – so wie Äpfel und Birnen auch.

Goldgelbe Birnenquitten

Goldgelbe Birnenquitten

Nach Deutschland kam die hell- bis dunkelgelbe Frucht übrigens aus Asien. Im Vergleich zu Frankreich, Portugal, Spanien, Türkei oder Griechenland, werden sie hier aber eher in geringen Mengen angebaut. Auch das Wort „Quitte“ findet seinen Ursprung in GriechenlandEs stammt von griech. kydonia oder auch kodymalon, und ist auch unter dem Synonym “Kretischer Apfel” oder “Kydonischer Apfel“ bekannt. Denn früher wurde die Stadt Chania auf der Insel Kreta Kydon genannt. So galt die Quitte in der Antike als Frucht der Liebe und Fruchtbarkeit.

Auch in Portugal ist die Quitte sehr beliebt. Dort ist sie allerdings unter dem Namen “Marmelo” bekannt. Um die Früchte genießbar zu machen, wurde der Großteil mit viel Zucker eingekocht und auf Brot gestrichen – die Geburtsstunde der Marmelade. Also falls du dich schon mal gefragt hast, woher der Begriff “Marmelade” stammt – er leitet sich von dem portugiesischen Namen für Quitte “Marmelo” ab.

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Wann haben Quitten Saison?

Du möchtest unbedingt einen Quittenkuchen mit knusprigen Streuseln backen, findest im Supermarkt allerdings keine Quitten? Sie haben tatsächlich nur im Herbst Saison – von Oktober bis Ende November. Mittlerweile bekommst du sie auch schon im September. Aber für den Rest des Jahres musst du auf eingemachte zurückgreifen oder du findest irgendwo noch Lagerware.

Welche Nährstoffe haben die gelben Früchte?

Wie andere Obstsorten, besitzen auch Quitten Vitamin C & E – allerdings nicht ganz so viel. Dafür haben sie wichtige Mineralstoffe wie Eisen, Zink und vor allem Kupfer. Verschiedene Gerb- und Ballaststoffe wirken Bakterien entgegen und sind besonders gut für die Verdauung.

Nährwerte von Quitten pro 100 Gramm

Kalorien 38
Kohlenhydrate 7,3 g
Fett 0,5 g
Eiweiß 0,4 g

Sind Quitten gesund?

Wie bereits im vorherigen Abschnitt erwähnt, sind Quitten gesundheitsfördernd. Aber nicht nur allein das Fruchtfleisch hat positiven Einfluss auf deinen Körper, sondern auch die Kerne. Wenn du die Kerne trocknest und über Nacht in Wasser einweichst, entsteht ein Quittenschleim. Dieser wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Aus diesem Grund kannst du ihn bei Halsschmerzen oder einer Magenschleimhautentzündung verwenden. Für den Quittenschleim benötigst du ca. 1 TL getrocknete Quittenkerne, die du in ca. 100 ml Wasser über Nacht (ca. 12 Stunden) einweichst. Alternativ kannst du die Kerne auch aufkochen und abseihen. Oder noch simpler: einfach lutschen. Achte jedoch darauf, dass du die Kerne nicht zerkaust. Sie enthalten Blausäure, die zu Vergiftungen führen kann.

So bereitest du Quitten richtig zu

Für die Zubereitung der Quitten ist es wichtig, dass du den leichten Flaum der Frucht entfernst.

Quittenflaum mit einem Tuch abreiben

Quittenflaum mit einem Tuch abreiben

Auch die Schale solltest du abschälen, denn sie enthält viele Bitterstoffe – daher schmecken sie roh auch so ungenießbar. Also falls du dich fragst: Kann man Quitten roh essen? So lautet die Antwort: Nein! 

Quitten schälen

Quitten schälen

Vor dem Verzehr müssen Quitten blanchiert oder gekocht werden, erst dann entfalten sie ihr Aroma und können gegessen werden.

Quitten mit Gewürzen kochen oder blanchieren

Quitten mit Gewürzen wie Zimt und Vanille kochen oder blanchieren

Wenn du die Frucht aufschneidest, beträufle sie mit etwas Zitronensaft. So verhinderst du, dass sich das Fruchtfleisch braun färbt. Gewürze wie Vanille oder Zimt harmonieren sehr gut mit dem Obst. Aber auch Kardamom oder Tonka. Vielleicht probierst du mal ein paar Gewürze aus, wenn du dir ein liebliches Quittenkompott zubereitest?

Und was kann man noch alles mit dem Obst machen?

Quitten enthalten viel Pektin – ein Vielfachzucker – der wie Stärke für die Stabilität der Frucht sorgt. Pektin wird oft auch als veganes Geliermittel verwendet. Aus diesem Grund kannst du aus Quitten nicht nur besonders gut Kompott machen, sondern auch Marmelade, Gelee oder Chutney.

Du bist nicht so für Aufstrich? Dann wird dich vielleicht ein buttriger Quittenkuchen oder ein aromatischer Quittenlikör überzeugen. Immer noch nicht? Dann probier das traditionelle Quittenbrot – Konsistenz und Geschmack sind einfach überraschend gut. Quittenbrot erinnert ein wenig an die Mangoschnitten aus dem Reformhaus, nur ohne klebrige Oblate. Vielleicht kennst du es sogar aus Omas Blechbüchse? In Rauten oder Würfel geschnitten, in Zucker gewälzt oder mit Schokolade überzogen – es gibt viele Variationen.

Wie lagert man Quitten richtig?

Ähnlich wie Äpfel und Birnen, kannst du Quitten an einem kühlen, dunklen Ort – am besten in einer mit Zeitung ausgelegten Kiste – einige Monate lagern. Holst du sie frisch vom Gemüsehändler und lagerst sie in der Küche, so halten sie sich ca. 3-5 Tage. Am besten legst du sie in eine separate Obstschale, da sie das Reifegas Ethylen freisetzen, wodurch anderes Obst in der Nähe schneller reift oder sogar verdirbt.

Du möchtest am liebsten das ganze Jahr über Quitten genießen? Dann kannst du sie entweder einmachen, wie oben beschrieben, oder in Stücke geschnitten, blanchiert und luftdicht verpackt einfrieren. So halten sie sich bis zu einem Jahr im Gefrierschrank. Je länger das Obst eingefroren ist, desto mehr verliert es an Geschmack. Nach dem Auftauen kann es leicht sämig werden. Also sammle oder kaufe nur so viele Quitten, wie du auch benötigst – für qualitativen Genuss.

 

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